Senyati Safari Camp –
WIFI erst ab 17 Uhr und Klopapier nur auf Anfrage
WIFI erst ab 17 Uhr und Klopapier nur auf Anfrage
Auf der Fahrt vom Ihaha Campground zum Senyati Safari Camp legen wir am 14.10.2015 einen Einkaufs-Stop in Kasane ein. Der ist nicht nur nötig, weil wir einen Teil unserer Vorräte nicht ganz freiwillig mit einigen Affen am Campingplatz geteilt haben. Wir besorgen uns beim Imbiss im SPAR auch noch ein leckeres Mittagessen und hoffen, dass das etwas gemütlicher wird als das Frühstück mit Affen. Elefanten unter Bäumen gehören in der Gegend um Kasane und dem Chobe Nationalpark fast zum Straßenbild. Also nehmen wir sie erfreut zur Kenntnis und fahren trotzdem zügig weiter.
Keine Sonderwünsche trotz Reservierung
Gegen 12 Uhr biegen wir in die 4x4-Piste mit tiefem Sand zum Senyati Safari Camp ein, auf dem Manfred schon ein halbes Jahr vorher einen Campingplatz reserviert hat. Er hat um Platz Nummer 4 gebeten, wie beim ersten Mal. Direkt am Elefantenpfad und echt toll. Nur berücksichtigt das Management des Senyati Safari Camps solche Sonderwünsche nicht, auch nicht bei Wiederholungstätern, die ein halbes Jahr im Voraus gebucht haben.
In Senyati herrscht das First Come – First Serve-Prinzip. Und Lulu, die den Laden mittlerweile scheinbar wirklich übernommen hat. Die ist aber gerade nicht da und so quartieren wir uns eben auf Nr. 10 ein. Am Rand der Campsites mit Blick auf die Chalets mit Randlage. Oder wie Manfred es formuliert: „Am Arsch der Welt".
WIFI erst ab 17 Uhr
Mir ist das jetzt eigentlich ziemlich egal. Am Nachmittag gehen wir sowieso auf eine Bootstour. Und am nächsten Tag fahren wir nach Namibia zurück. Mich stört nur, dass das WIFI nur von 17-21 Uhr frei geschaltet ist. Wir sind ab 15 Uhr auf dem Boot und kommen sicher nicht vor 19:30 Uhr zurück. Bis 15 Uhr hätten wir Zeit, um unsere Mails zu checken bzw. welche zu schreiben. Im Ihaha Camp waren wir zwei Tage offline. Aber das wussten wir vorher. Senyati wirbt u. a. mit Free WIFI. Auch auf dem Plakat an unserem gut ausgestatteten Platz. Hier ist es nicht unbedingt besser geworden, seitdem Lulu das Regiment führt. Dafür haben sich die Preise für die Übernachtung mehr als verdoppelt...
Manfred geht es ums Prinzip
Aber ich will jetzt einfach keinen Stress mehr und in Ruhe den Fisch mit Reis aus dem SPAR-Imbiss essen, bevor alles kalt wird. Mit vollem Magen bin ich dann hoffentlich auch wieder etwas Stress-resistenter. Aber Manfred geht es ums Prinzip. Schließlich hat er schon vor einem halben Jahr reserviert. Und jetzt bekommen wir so einen schlechten Platz. Das kann er nicht auf sich sitzen lassen. Und eilt davon, in Richtung Office.
Ich habe echt keine Lust, da jetzt mit zu gehen. Nicht nach dem nervigen Vormittag und nicht mit leerem Magen. Also richte ich unser Mittagessen her. Die Paviane, vor denen auf Infozetteln eindringlich gewarnt wird, treiben sich alle in gebührendem Abstand bei den Chalets rum. Mit denen hatten wir im Oktober 2013 keine Probleme und 2015 auch nicht. Nervös machen sie mich trotzdem. Ihaha wirkt noch ziemlich nach. Schließlich ist das Affentheater beim Frühstück erst ein paar Stunden her. Lange genug für einen leeren Magen, der dringend gefüllt werden müsste. Aber Manfred ist immer noch im Office. Und das ist weit weg. Wie gesagt: Unser Platz liegt ziemlich am Rand. Endlich kommt mein wackerer Reisegefährte zurück - mit schlechten Nachrichten: Wir bekommen keinen besseren Platz. Und WIFI gibt es tatsächlich nur von 17-21 Uhr. Nichts zu machen. Immerhin schmecken Fisch, Reis und Gemüse aus dem SPAR-Imbiss auch lauwarm noch sehr gut und die Paviane bleiben weiterhin auf Abstand. Mit vollem Magen sieht die Welt gleich wieder viel freundlicher aus.
Klopapier nur auf Anfrage
Bis ich den Zettel mit den Regeln für die Benutzung des „stillen Örtchens" durchlese. Mir ist vorher schon aufgefallen, dass kein Toilettenpapier da ist. Das wollte ich aber vorerst nicht reklamieren, weil wir keines brauchten und abgesehen davon auch noch zwei unbenutzte Rollen im Auto liegen. Eine davon lege ich dann ins Klo. Uns ist es echt zu blöd, an der Rezeption nach Toilettenpapier zu fragen, weil das Management beschlossen hat, keines mehr auszulegen, weil es angeblich immer wieder vorkommt, dass Camper ihren Nachbarn das Klopapier klauen.
Scheinbar sind Senyati-Camper schlimmer als Paviane?
Dann wären die Senyati-Camper ja schlimmer als die Paviane, die den Campern das Essen klauen! Aber wieso um alles in der Welt soll ich auf dem Nachbarplatz eine Rolle Klopapier entwenden? Erstens sollte Toilettenpapier zur Standard-Ausrüstung eines privaten Campingplatzes gehören, der immerhin stolze 400 Pula (ca. 34,50 €) pro Nacht und damit doppelt so viel wie ein durchschnittlicher Campingplatz in Namibia kostet. Klopapier sollte generell zur Ausstattung eines Campingplatzes gehören, unabhängig vom Preis. Zweitens hat jeder Klopapier für Notfälle im Auto. Also wieso sollte man es dann beim Nachbarn holen? Und drittens: Was soll der Mist?
Senyati ist immer noch toll
Zugegeben: Senyati ist immer noch ein toller Campingplatz mit super Ausstattung:
- Private Dusche
- Eigene Toilette
- Überdachter Platz zum Kochen mit Spüle
- Pavian-sicher aufgehängte Mülltonnen, die ihrem Namen tatsächlich alle Ehre machen
Ganz zu schweigen von dem Wasserloch mit Elefanten-Garantie und der tollen Aussichtsplattform mit Bar. Die hat leider schon zu, als wir nach unserem Bootstrip, Abendessen und Mail-Check den aufregenden Tag mit einem Bierchen bzw. einem Glas Wein ausklingen lassen wollen.
Tolle Location – mieses Management
Aber he Leute! bzw. HE LULU! WIFI von 17-21 Uhr – wo jeder auf Bootstour oder auf Game Drive ist? Kein WIFI in der Zeit, in der alle auf dem Campingplatz sind und Zeit totschlagen? Und dann gibt es nicht mal Klopapier?
Das haben wir auf unseren beiden Reisen durch Namibia und Botswana nirgends erlebt: Außer im Senyati Safari Camp, das bei Trip Advisor immer noch zu den Top-Locations gezählt wird. Die Location ist auch immer noch Top. Nur das Management lässt zu wünschen übrig. Tolle Camps gibt es auch in Kasane, mit guten Einkaufsmöglichkeiten, Restaurants und der Bootsanlegestelle vor Ort. Dann muss man nach der Bootstour auch nicht am Abend 20 km bei Dunkelheit zurück fahren.