Wasserloch Chudop –
Vielfalt an Tieren und dramatische Szenen
Vielfalt an Tieren und dramatische Szenen
Im Etosha Nationalpark ist man nie allein, wenn es etwas zu sehen gibt. Am Wasserloch Chudop dauert es einige Zeit, bis wir einen guten Platz zum Fotografieren haben. Das Game Drive–Fahrzeug neben uns bleibt sehr lange und ich kann auf dem Beifahrersitz einen großen Picknick-Korb erkennen. Manfred klettert auf den Rücksitz, um besser fotografieren und filmen zu können. Am Wasserloch sind zahlreiche Giraffen, Kudus und Oryxe versammelt. Eine Hyäne ist kurz darauf weg und schlägt scheinbar eine Giraffe in die Flucht.
Wir bekommen immer wieder drei Tierarten gleichzeitig aufs Bild. Dieses friedliche Nebeneinander und Miteinander der einzelnen Tierarten gefällt uns besonders gut. Trotzdem schrecken die Tiere immer wieder ohne ersichtlichen Grund auf, laufen weg und kommen wieder zurück. Nach einer Viertelstunde sind fast alle Tiere weg und auch einige Autos. Wir fahren etwas weiter vor und warten ab.Um 10:50 Uhr kommen größere Herden Springbocks und Kudus aus verschiedenen Richtungen. Dann treffen weitere Kudus, Zebras und ein Nashorn ein. Das Warten hat sich gelohnt.
In der Ferne taucht eine Herde Elefanten auf – und zwar nicht einer nach dem anderen, wie wir das bisher gewohnt sind. Nein, diese 30 Elefanten marschieren alle auf einmal auf. Eine Wand aus grauen Leibern wälzt sich mit erstaunlicher Geschwindigkeit auf das Wasserloch zu (Video). Kudus, Zebras und Springbocks springen in alle Richtungen davon.
Nur noch ein Foto auf der Speicherkarte
Und ich habe nur noch ein Bild auf meiner Speicherkarte - ausgerechnet jetzt. Ich beobachte atemlos dieses einzigartige Schauspiel, während ich eine neue Karte in meine Kamera einlege. Manfred filmt schon wie gebannt auf dem Rücksitz. Gut, dass wenigstens die Videokamera noch einsatzbereit ist.
Kleiner Elefant in Not
Während sich einige Elefanten genüsslich eine Staubdusche gönnen, hören wir lautes Tröten im Wasserloch. Eines der Jungtiere steckt scheinbar im Schlamm fest. Wir sehen immer wieder den kleinen Rüssel ein Stück aus dem Wasser heraus ragen und gleich wieder verschwinden. Eine Elefantenkuh hebt wiederholt den Rüssel des Kleinen aus dem Wasser.
Kurz darauf schiebt das erwachsene Tier den Kleinen aus dem Wasser. Wir atmen auf. Der kleine Elefant ist mit dem Schrecken davon gekommen – und der sitzt scheinbar nicht besonders tief. Nur 15 Minuten später ist er schon wieder im Wasser. Scheinbar hat Klein-Dumbo keine traumatischen Folgen davon getragen.
Ausgiebiges Trinken und Baden
Die Herde bleibt sehr lange im Wasser. Dass die Leitkuh bereits seit einiger Zeit in Fluchtrichtung neben dem Wasserloch steht, scheint ihre Familie nicht zu interessieren. Die Elefanten im Wasser trinken und baden weiter. Teilweise schieben sich die auch Tiere übereinander. Einige Tiere, die bereits draußen waren, gehen wieder ins Wasser (Video). Am Ende wird noch ein Jungtier gesäugt, bevor die Herde endlich bereit zum Aufbruch ist.
Tiere in der Warteschlange
Springbocks und Impalas stehen Schlange und wagen sich nicht ans Wasserloch, solange die Elefanten da sind. Ein Warzenschwein traut sich auch nicht und verschwindet wieder, ohne zu trinken. Einige Oryxe, Kudus und Giraffen sind etwas mutiger und wandern links und rechts an den wartenden Tieren vorbei zum Wasser.
Voller Körpereinsatz für gute Fotos
Um 11:40 Uhr reißt uns ein Hupen aus unseren Beobachtungen – sicher ein Versehen. Vermutlich unternehmen auch andere Fotografen ziemliche Verrenkungen für gute Aufnahmen. Ich hänge beim Fotografieren teilweise halb aus dem Fenster, um mit der Kamera über den Seitenspiegel zu kommen und Manfred hat es auf dem Rücksitz auch nicht gerade bequem. Aber beim Fotografieren ist eben voller Körpereinsatz gefragt – vor allem bei Tieren.