Fahrt zum Mambwa Campsite –
Extrem-Piste mit 50 Elefanten
Extrem-Piste mit 50 Elefanten
Nach einem lohnenden Abstecher in die Buffalo Core Area fahren wir am 9.10.2015 mit einem kurzen Zwischenstopp in Kongola zum Mambwa Camp im Westteil des Bwawata Nationalparks weiter. Wir brauchen wieder ein neues Permit, obwohl wir bereits am Morgen eines erstanden haben. Aber das war in Bwawata East, also im Buffalo Park. Hier ist Bwawata West. Wenn wir in den Mudumu Nationalpark wollen, müssen wir wieder zahlen. Ja, in den Mudumu wollen wir auch noch, zu Dan. Dan kennt hier scheinbar wirklich jeder. Und jeder mag ihn. Die freundliche Dame kommt sofort ins Schwärmen. Und sie freut sich, dass wir schon zum zweiten Mal hier sind.
Nach einem sehr netten Gespräch brechen wir gut gelaunt Richtung Mambwa Campsite auf. Leider schlägt die Stimmung sehr schnell um. Die Piste ist in einem extrem schlechten Zustand. Absolut krass. Sehr lange Passagen mit sehr tiefem Sand. Dabei ist das die Zufahrt zu einer Luxus-Lodge, in der die Übernachtung 1.100 € kostet (incl. Bootsausflug und Game Drive). Den sollte man hier vielleicht wirklich organisiert machen bei diesen Straßenverhältnissen. Die Paviane am Fluss tragen nicht gerade zur Verbesserung unserer Stimmung bei. Mit Pavianen haben wir schon sehr schlechte Erfahrungen gemacht.
Wir sind von Elefanten umzingelt
Vorerst machen uns aber nicht die Primaten zu schaffen, sondern die Elefantenherde, von der wir förmlich umzingelt sind. Das sind mindestens 50 Tiere, auf beiden Seiten der Piste. Und sie kommen immer näher. Erinnerungen an den Beinah-Zusammenstoß mit der Elefantenherde am Horseshoe im Oktober 2013 werden wach. Da war auch so tiefer Sand und wir sind gerade noch vorbei gekommen, bevor die Leitkuh auf die Piste gelaufen ist. Die hat uns ziemlich böse hinterher getrötet. Hier hören wir nur einmal ein warnendes Tröten. Hilft nichts. Wir müssen weiter fahren. Wenn wir hier anhalten müssen, bleiben wir gnadenlos stecken. Das hatten wir auch schon. Damals hinter Horseshoe. Und auf der Rückfahrt kamen dann die Elefanten...
Ein Elefant läuft direkt vor uns auf die Piste. Bitte nicht! Wir können hier doch nicht anhalten! Als hätten ihn meine Gedanken erreicht, läuft das Tier wieder von der Piste runter und gibt den Weg frei, bevor bei uns wirklich Panik ausbricht. Dagegen war die Elefantenherde an Horseshoe echt Kindergeburtstag. Oder die beiden Rhinos in Etosha West, die auf unser Auto zugelaufen sind. Da war es wenigstens nicht sandig und wir hätten theoretisch einfach los fahren können. Theoretisch. Praktisch eher nicht. Egal. Jedenfalls steckt uns das auch immer noch gewaltig in den Knochen.
Langsam verlässt uns der Abenteuergeist
Und jetzt fahren wir mitten durch eine Elefantenherde durch, die scheinbar irgendwohin will. Keine Ahnung, wohin und ob wir ihnen den Weg abschneiden. Da müssen wir jetzt einfach durch. Dann sind wir vorbei. Lassen die „Dickhäuter" hinter uns, die eigentlich sehr dünnhäutig sind. In jeder Hinsicht. Also auch empfindlich reagieren können, wenn man ihnen den Weg versperrt. Was wir nie absichtlich tun würden.
Wir geraten nur immer wieder in solche Situationen. Und immer im Bwawata Nationalpark. Auf Horseshoe haben wir momentan beide keine rechte Lust mehr. Langsam verlässt uns der Abenteuergeist. Vielleicht hatten wir in den letzten zwei Wochen schon zu viele Abenteuer mit Tieren, denen wir zu nahe gekommen sind. Aber jetzt sind wir da. Umkehren können wir auch nicht mehr. Da müssten wir wieder an den Elefanten vorbei. Außerdem wollen wir unbedingt die Luxus-Lodge sehen, für die man mitten im Nirgendwo 1.100 € pro Nacht zahlen muss.