Für Tiere braucht man Glück
Nachdem sich die Begeisterung über Elands und Sables in Grenzen hält, meint der Fahrer: Immerhin haben wir sieben Büffel gesehen! Das ist doch auch schon was, oder? Der Landsmann hinter uns wundert sich, warum der Fahrer das jetzt so hoch spielt. Letztes Jahr waren da 50 Büffel und noch einige Nashörner.
Er ist öfter in dieser Gegend, weil seine Schwester mit ihrem Mann eine Gästefarm am Fuße des Waterbergs betreibt. Die Mutter meines jungen Sitznachbarn nimmt den Guide in Schutz. Er muss halt was draus machen... Wir verkneifen uns, dass wir schon eine Herde mit mehreren hundert Büffeln gesehen haben, auf einem privaten Game-Drive im Chobe Nationalpark in Botswana. Da fahren deutlich mehr Leute hin als in die Nationalparks im Caprivi (Sambesi Region), aber sicher bei weitem nicht alle Namibia-Urlauber.
In den Etosha Nationalpark fährt aber wohl wirklich jeder. Den findet die Mutter unseres Geburtstagskindes aber eher langweilig, weil man da nur Rhinos sieht. Da könnten wir jetzt schon wieder widersprechen. Abgesehen von der „Rhino Night" am zweiten Abend im Halali Camp war im Etosha Nationalpark ziemlich alles vertreten vom Springbock bis zu Löwen und Elefanten – teilweise sogar gleichzeitig.
Wir wollen ihrem Sohn aber nicht endgültig seinen achten Geburtstag versauen. Der junge Mann wirkt eh schon zunehmend frustriert, genau wie die restlichen Fahrgäste. Für Tiere braucht man einfach Glück und das haben wir heute einfach nicht.