Mahango Nationalpark – Scheue Tiere und viele neue Arten
Nach der Bootstour auf dem Okavango starten wir am nächsten Morgen zu unserem ersten Game Drive in den Mahango Nationalpark. Das Eingangstor ist offen und der Schlagbaum oben. In einer Nische unter dem Gebäude am Eingang sitzt eine Frau und telefoniert. Sie scheint uns nicht zu beachten. Also gehen wir rein.
Anmeldung und Infos zum Park
Wir bekommen einen Zettel mit einer groben Karte des Parks. Die Dame von der Nationalparkverwaltung empfiehlt zwei 15 km bzw. 10 km lange Strecken, auf denen wir Tiere sehen sollten. Die zweite Strecke führt zu einem Wasserloch, sie kann aber nicht sagen, ob Wasser drin ist, weil sie nicht nachgefragt hat. Dafür markiert sie die empfohlenen Strecken und macht um einige markante Orientierungspunkte einen Kringel rum. Diesen Service kriegen wir in den anderen Nationalparks nicht mehr.
Abwechslungsreiche Vegetation bei bewölktem Himmel
Die Landschaft ist auf den ersten Blick interessanter und die Vegetation abwechslungsreicher als im Etosha Nationalpark. Es gibt einen Giant Baobab (Affenbrotbaum), der auch in der Karte eingezeichnet ist. Leider ist es seit dem Gewitter vom Vorabend ziemlich bewölkt und die Sonne kommt auch nicht raus. Das macht sich auf den Landschaftsaufnahmen natürlich nicht so gut, auch nicht bei dem schönen großen Baobab.
Muss ausgerechnet jetzt ein Auto kommen?
Dafür sind wir anfangs ganz allein im Park. Das erste Auto fährt ausgerechnet vorbei, als Manfred gerade einen Vogel fotografieren will, der dann natürlich sofort weg fliegt. Der Vogel sieht zwar aus wie der Gelbschnabeltoko, der auf Campingplätzen sehr verbreitet ist. Nur hat der hier keinen orangen Schnabel, sondern einen braunen und wir hätten gerne die Fotos verglichen.
Scheue Tiere
Die Tiere sind hier allgemein weiter weg und deutlich scheuer als im Etosha Nationalpark. Hirsche und Zebras sind nur in der Ferne auszumachen und ein Reh-artiges Tier, das neben der Straße steht, läuft sofort weg, als wir ankommen. Hier ist halt alles ursprünglicher, auch die Verhaltensweise der Tiere, die noch einen gesunden Respekt vor Menschen haben.
Unsere ersten Büffel
Scheinbar sehen hier viele Tiere Autos als Bedrohung an. Das gilt allerdings nicht für Büffel. Die fühlen sich erst bedroht, wenn man aus dem Auto aussteigt und können dann selbst zur Bedrohung werden. Deshalb bleiben wir natürlich im Auto sitzen, als hinter einer Kurve zwei Büffel nur 20-30 m neben der Straße im Gras liegen. Später können wir zwei große Büffelherden am anderen Flussufer erkennen. Aber lieber zwei ganz nah als ganz viele weit weg.
Warzenschweine in Aktion
Als nächstes kommen mehrere Warzenschweine in Sicht. Eine Mutter mit Nachwuchs beobachtet uns aus sicherer Entfernung interessiert. Dann läuft sie ein Stück auf uns zu, bleibt stehen, beobachtet uns erneut und läuft dann plötzlich fluchtartig weg. Nach wenigen Metern bleibt das Tier wieder stehen und das ganze beginnt von vorne. Beobachten – Scheinangriff? – Stehen bleiben – Weiter beobachten – Und nichts wie weg! Dann das Ganze noch mal von vorne. Vielleicht fühlt das Warzenschwein sich und ihren Nachwuchs von uns bedroht? Wir wollen das arme Tier nicht weiter beunruhigen und fahren weiter. Der nächste Artgenosse lässt sich erst gar nicht auf Spielchen ein und läuft sofort weg.
Unserer ersten Affen und Sables (Rappenantilopen)
Die fünf kleinen Affen am Straßenrand bringen sich auch sofort in Sicherheit. Später sehen wir noch einen einzelnen Artgenossen auf einem Baum sitzen. Vielleicht hält er Ausschau nach potentiellen Gefahren?
Diesen Eindruck haben wir bei einer Herde Sables (Rappenantilopen). Während einige hellere Tiere von dichten Büschen verdeckt sind, steht ein dunkles Tier etwas weiter vorne und richtet seinen Blick unablässig auf die Straße. Passt hier ein Männchen auf seinen Harem auf? Übrigens sind die Sables (Rappenantilopen) nach den Büffeln und Affen die dritte neue Säugetierart, die wir an diesem Tag zum ersten Mal zu sehen bekommen.
Scheue Vögel
Außerdem entdecken wir auch viele neue Vögel, u. a. einen Löffler am Fluss, den ich zunächst für einen Reiher halte. Die schönen bunten Vögel auf den Bäumen neben der Piste beweisen meistens sofort eindrucksvoll ihre Flugkünste, bevor wir die Kamera auf sie richten können.
Kaum Tiere aus der Nähe
Dafür lassen sich einige Zebras aus der Nähe fotografieren. Die meisten ihrer Artgenossen bleiben eher auf Abstand, genau wie die vielen Impalas und Kudus. Aber wir freuen uns trotzdem über die große Artenvielfalt und auch die große Anzahl an Tieren in diesem Gebiet.
Etwas zu spät am Wasserloch
Kurz nach dem Schild, das verkündet, dass auf den nächsten 5 km mit Elefanten zu rechnen ist, steht tatsächlich einer unter einem Baum – nicht weit vom Wasserloch entfernt. Zwei weitere stehen etwas oberhalb und waren offensichtlich vor kurzem im Wasser.
Die Kudus, die sich noch am Wasserloch aufhalten, sind weg, bevor wir den Unterstand erreichen, der als Sichtschutz für die Tierbeobachtung dient. Hier sind wir wohl etwas zu spät gekommen. Bald lohnt es sich wohl auch für die Tiere nicht mehr, hierher zu kommen, denn das Wasserloch ist fast ausgetrocknet. Als wir den Park verlassen, sehen wir noch eine Giraffe unter einem Baum sitzen.
Auf dem Rückweg zum Campingplatz steht eine Kuh neben einem Kuh-Schild – auch ein nettes Fotomotiv. Es muss ja nicht immer Wildlife sein. Wilde Tiere sehen wir bei unserem zweiten Game Drive am Abend wieder - und da passt auch das Licht etwas besser.