Campingplatz am Waterberg Plateau Park –
Paviane und Mangusten auf Abwegen
Paviane und Mangusten auf Abwegen
Als wir am Waterberg Plateau Park einchecken, werden wir eindringlich vor den Baboos (Pavianen) gewarnt, die gerne den Campingplatz unsicher machen und sehr gefährlich werden können. Die Bilder auf der Rückseite des Infozettels sprechen Bände. Deshalb sind wir ganz froh, dass wir unsere tierischen Verwandten am ersten Tag nur aus der Ferne sehen.
Pavian klaut das letzte Brot aus Auto
Am nächsten Morgen hören wir rundherum lautes Geklapper. Die Paviane durchsuchen systematisch die Mülltonnen. Bei uns ist außer leeren Getränkeflaschen und einer Bananenschale nichts zu holen. Manfred geht mit der Kamera auf Affenjagd.
Ich möchte noch ein Brot vom Vortag, das in einer Tüte im Kofferraum liegt, in der Transportbox mit dem Essen verstauen. Da haben wir noch die Box mit dem Geschirr darauf gestellt, um das ganze möglichst Pavian sicher zu machen. Als ich gerade nach dem Brot greifen will, kommt mit Affenzahn ein Pavian daher gerannt. Ich bewaffne mich vorsichtshalber mit einer vollen Wasserflasche - nur zur Selbstverteidigung - und gehe einen Schritt zurück. Wir wissen, dass Paviane extrem aggressiv werden und Menschen ernsthaft verletzen können. Ich schreie: „Weg weg weg!"
Das beeindruckt den Primaten genau so wenig wie die Schreie des freundlichen Angestellten, der mit einem vollen Müllsack auf das Tier zuläuft. Der Pavian schnappt mir das Brot samt Tüte vor der Nase weg und rennt davon. Das ist noch krasser als der kleine gelbe Vogel, der mir ein paar Tage zuvor im Ngepi Camp im Caprivi (Sambesi Region) einen Pomme Fritte von der Gabel gepickt hat.
Was Paviane sonst noch treiben
Das ist aber noch gar nichts gegen das, was die Paviane auf den anderen Plätzen so treiben.
- Reißverschlüsse von Zelten öffnen und Schlafsäcke und Isomatten heraus ziehen
- Töpfe klauen und leer futtern
- Hämisch grinsen
- Dafür sorgen, dass auch die nächste Camper-Generation noch ihre Freude mit der nächsten Pavian-Generation hat
Wenigstens können wir in Ruhe frühstücken. Am nächsten Morgen werden wir das wohl in der Lodge tun müssen.
Mangusten auf Abwegen
Kaum sind die Paviane und auch die meisten Camper weg, rücken die Mangusten an. Scheinbar hat einer unserer Nachbarn noch etwas Essbares in den Mülleimer geworfen. Jedenfalls hüpft eine Manguste nach der anderen hinein und kommt kurz darauf wieder heraus. Einige kauen noch, andere bringen ihre Beute in Sicherheit und verzehren sie unter einem schattigen Baum. Während wir die Tiere beobachten und fotografieren, habe ich eine Idee: Ich könnte in unseren Reisebericht eigentlich eine Rubrik Tiere auf Abwegen einfügen.