Der Autovermieter mit viel Improvisationstalent und dem etwas brummigen Service
Am Anreisetag werden wir am Flughafen abgeholt und zu unserem deutschsprachigen Autovermieter im ca. 40 km entfernten Windhoek gefahren. Ein etwas Reparatur-bedürftig wirkender Toyota Hilux steht mit offener Motorhaube im Hof. Ich scherze: "Das ist unserer!" Er ist es tatsächlich. Vorerst ist mir nicht mehr nach Scherzen zumute. Der Hilux hat sehr gute Reifen und sehr viel Bodenfreiheit. Das ist auf den teilweise sehr sandigen Pisten das Wichtigste.
Improvisationstalent und Kraft sind von Vorteil
Herr H. meint, mit 380.000 km wäre der Hilux Baujahr zwischen 2005 und 2008 „gerade mal warm gelaufen". Dann erklärt er Manfred eine halbe Stunde lang, wie an der alten Klapperkiste dieses und jenes zu machen ist. Eine Gebrauchsanleitung gibt es natürlich nicht. Ein Handbuch würde mittlerweile eh nicht mehr viel helfen, weil scheinbar vieles nicht mehr so funktioniert, wie es funktionieren sollte.
Zum Glück versteht Manfred etwas von Autos und kräftig ist er auch. Eine der Hintertüren klemmt ziemlich. Für den Deckel des Kofferraums brauchen wir zwei Schlüssel, da wurde mal ein Schloss ausgetauscht. Die Schlösser klemmen beide so, dass ich sie kaum aufkriege. Dass die Klimaanlage statt kalter Luft nur Staub ins Auto bläst und außerdem der Regler für die Temperatur defekt ist, merken wir erst später. Wir machen einfach das Fenster auf.
Es muss auch ohne Untersetzung gehen
Dass die Untersetzung schon lange nicht mehr funktioniert, sagt Herr H. gleich. Für den Fall, dass wir mal im Sand stecken bleiben, gibt es eine Schaufel unter dem Rücksitz und noch ein paar Tipps, wie man auch ohne Untersetzung wieder raus kommt. Die Schaufel brauchen wir nur einmal und da sind gerade keine wilden Tiere in der Nähe. Kurz darauf wird eines dann noch ziemlich wild, aber wir kommen heil aus der Sache raus.
Ein Provisorium muss nicht schlecht sein
Schließlich ist am Motor noch irgendwas lose. Herr H. holt einen Angestellten aus der Mittagspause. Der macht kurzerhand einen Kabelbinder rum. Passt wieder! Wir sind in Afrika... Aber scheinbar passt es wirklich. Wir haben während unserer vierwöchigen Reise keine technischen Probleme.