Damara Living Museum –
Einblicke in die afrikanische Lebensweise
Einblicke in die afrikanische Lebensweise
Einen guten Einblick in die afrikanische Lebensweise bieten „Traditional Villages" wie das Damara Living Museum. In dem Museumsdorf erfahren wir viel über die traditionelle Lebensweise der Volksgruppe der Damara.
Parkplatz und Rezeption sind verwaist, als wir um 14:30 Uhr ankommen. Kurz darauf begrüßt uns eine junge Frau mit Gesichtsbemalung und ohne Oberteil – unser Guide. Das Ticket stellt uns eine Kollegin aus. Unser Guide fragt gleich, ob wir aus Deutschland kommen, wie ein Großteil der Besucher.
Das Dorf ist recht überschaubar und die Führung dauert nur ca. 30-40 Minuten, ist aber trotzdem sehr interessant. Wir dürfen die Hütte des Chiefs besichtigen, der als einziger mehrere Frauen haben durfte, die in der gegenüberliegenden Hütte untergebracht waren. Dann demonstriert uns ein junger Mann ein Multifunktionsgerät, das einem Schweizer Taschenmesser in nichts nachsteht. Natürlich kann man mit dem auch Schmuck herstellen.
Apotheke aus der Natur
Nachdem es in den vielen abgelegenen Gegenden keine Ärzte gibt, greifen die Damara auf die Apotheke aus der Natur zurück. Unser Guide übersetzt die Erklärungen einer anderen Frau in Damara-Sprache, mit vielen Klick-Lauten. Wir dürfen am Stinky Busch riechen und an einer Pflanze, die nach Menthol riecht und die Atemwege frei macht. Außerdem erfahren wir, dass ein heißer Wickel aus Elefantendung gegen geschwollene Beine hilft, also wie eine Fangopackung.
Konflikte werden spielerisch entschieden
Anschließend demonstriert unser Guide mit einem jungen Mann ein Spiel, mit dem bei den Damara Streitigkeiten entschieden wurden, besser als mit kriegerische Auseinandersetzungen. Teilweise wurde auch um das gesamte Dorf einschließlich der dort lebenden Frauen gespielt. Das war also eine sehr ernste Angelegenheit. Bei gleichwertigen Gegnern – wie unseren beiden Spielern - konnte ein Spiel den ganzen Tag dauern.
Feuer, Musik und Tanz zum Abschied
Ein anderer Dorfbewohner entfacht noch ein Feuer. Das war neben der Fähigkeit zum Jagen eine der Grundvoraussetzungen für junge Männer, um eine Frau nehmen zu können. Ich stelle richtig fest, dass ein Mann sonst keine Familie ernähren könnte.
Nach der Führung durch das Dorf werden wir mit Tanz und Gesang verabschiedet. Am Souvenirstand erstehen wir noch einen kleinen geschnitzten Elefanten und ein Kettchen. Natürlich runden wir den Betrag großzügig auf.
50 $ für ein Foto
Als wir das Museumsdorf verlassen, fahren zwei Männer in einem Eselskarren vor. Für 20 $ (1,50 €) könnten wir eine kleine Rundfahrt unternehmen. Ich begnüge mich mit einem Foto. Wir haben keine kleinen Scheine mehr.
Also gebe ich den beiden 50 $ (ca. 3,80 €). Das wären zwei Rundfahrten mit sehr großzügigem Trinkgeld. Die beiden bedanken sich überschwänglich.
Wir müssen langsam zu rechnen anfangen, weil unsere Bargeldvorräte zur Neige gehen. Natürlich gibt es hier weit und breit keinen Geldautomaten und das Aabadi Mountain Camp akzeptiert keine Kreditkarten. Aber für den Besuch bei den Felsformationen von Twyfelfontain reicht das Geld noch.