Abschied von Dan’s Mavunje Camp –
Noch ein Elefant und noch ein Gewitter
Noch ein Elefant und noch ein Gewitter
An unserem letzten Tag bei Dan wollten wir eigentlich am Abend noch einmal in den Bwabwata Nationalpark fahren. Nach einer etwas bedrohlichen Begegnung mit einer verärgerten Elefantendame, der wir am Vormittag etwas zu nahe gekommen sind, wollen wir aber lieber noch etwas die Ruhe am Campingplatz genießen.
Elefant neben der Dusche
Um 17 Uhr kommt Philipp, einer von Dans Angestellten vorbei und fordert uns auf, kurz mitzukommen und die Kamera mitzunehmen. Auf dem zweiten Campingplatz grast ein Elefant seelenruhig an einem Busch direkt neben der Dusche. Philipp scherzt: Wenn wir echt mutig sind, könnten wir jetzt da rein krabbeln und einen sehr nahen Blick erhaschen. Natürlich bleiben wir auf sicherem Abstand. Wir hatten heute schon genug zu nahe Begegnungen mit Dickhäutern…
Obwohl Philipp in Namibia geboren ist und seit sieben Jahren am Kwando lebt, ist er immer noch fasziniert von diesem Schauspiel, das auch uns in seinen Bann zieht. Er führt uns vorsichtig und leise an andere Stellen, um uns immer wieder neue Perspektiven auf das stattliche Tier zu bieten. Unser vierbeiniger Besucher lässt sich von uns nicht bei seiner Mahlzeit stören.
Der Campingplatz liegt mitten in einem Elefanten-Korridor und die Tiere sind Menschen gewöhnt. Am Abend erfahren wir von Dan, dass am Morgen schon ein anderer Elefant am Campingplatz vorbei geschaut hat, als wir schon weg waren.Wir freuen uns, dass uns sein Artgenosse am Abend einen so schönen Abschluss unseres Aufenthalts in Dans Mavunje Camp am Kwando beschert hat.
Die Regenmacher sind wieder am Werk
Nach dem aufregenden Tag folgt eine aufregende Nacht. Ein Gewitter mit sehr starkem Wind und extrem stürmischen Böen hält uns vom Schlafen ab. Im Zelt haben wir einen solchen Sturm zuletzt im Sommer 2012 am Horsethief Campground in der Nähe des Canyonlands Nationalpark in Utah erlebt. Allerdings war das damals kein Gewitter, sondern ein mehrtägiger Dauerzustand.
Richtig wohl ist uns in unserem Dachzelt nicht mehr und an Schlafen ist überhaupt nicht mehr zu denken. Das ist jetzt das vierte Gewitter in drei Wochen, das dritte im Caprivi (Sambesi Region) und das zweite, seitdem wir bei Dan sind. Ob Dan sich immer noch über den Regen freut wie am Tag zuvor auf der Bootstour, auf der wir alle klatschnass geworden sind? Immerhin sind wir jetzt im Trockenen und unser Platz bei Dan ist etwas Wind geschützter als die Campingplätze in den USA und im Etosha Nationalpark.
Das Auto steht auch gegen die Windrichtung und wir sind zuversichtlich, dass unser Dachzelt nicht wieder zusammen klappt wie beim ersten Gewitter im Etosha Nationalpark. Zum Glück waren wir da gerade nicht drin, sondern noch am Wasserloch beim Tiere beobachten.
Bisher haben wir noch jedes Gewitter im Zelt heil überstanden, also überstehen wir das hier auch. Ich schaue vorsichtshalber um 1:15 Uhr kurz in unserem überdachten Wohnzimmer nach dem Rechten. Es ist einiges umgefallen bzw. liegt am Boden – auch ein Buch mit Cartoons aus Dans Bücherregal. Ich lege alles in einen Korb mit Flyern, der noch auf dem Tisch steht - allerdings nicht mehr an seiner ursprünglichen Position - und stelle den Korb unter das Bücherregal. Dann klettere ich wieder in unser Sturm gepeitschtes Dachzelt. Irgendwann schlafen wir wieder ein. Als wir wieder wach werden, hat sich der Wind gelegt. Um 7:30 Uhr bringt ein leichter Gewitterausläufer noch etwas Regen.
Der Abschied vom Caprivi fällt schwer
Dann heißt es Abschied nehmen von Dan und vom Caprivi (Sambesi Region), auch wenn es uns schwer fällt. Wir teilen Dan’s Abschiedsgruß „Hope to see you again". Meine Antwort "We hope so, too" ist genauso ernst gemeint wie mein „Nice to meet you" am ersten Tag. Wir hoffen wirklich, dass wir in zwei Jahren wieder hierher kommen, dann (noch) 1-2 Tage länger bleiben und wieder ein paar aufregende Sachen erleben. Aber in diesem Urlaub haben wir noch viel vor. Und andere Regionen brauchen auch Regen…