Mahangu Lodge – „Wir sind Deutsch"
Nach 7,5 Stunden und einem ziemlich stressigen Zwischenstop in Rundu kommen wir am 7.10.2015 gegen 15:30 Uhr in der Mahangu Lodge an. Auf der sandigen Zufahrt verkündet ein Schild „Wir sind Deutsch". Das sind wir auch. Und natürlich auch ein Großteil der Gäste. Und das Management. Unübersehbar. In der Lobby hängt ein „FC Bayern" Logo über den üblichen geschnitzten afrikanischen Tieren. Natürlich sitzt auch ein Deutscher am Empfang.
Auf dem Weg zu unserem Platz holen wir uns nasse Füße, weil überall eifrige dienstbare Geister mit Schläuchen zugange sind und den Rasen sprengen. Angeblich kommen hier öfter Hippos zum Fressen aufs Gelände. Die können hier auch gleich nebenbei noch was trinken. Das Gras ist hier sicher genauso saftig wie die Vegetation, die sie am Grunde des Kavango abernten, der an unserem Platz vorbei fließt.
Die Toiletten und Duschen sind in erstklassigem Zustand. Von 15-17 Uhr wird Tee und Kaffee serviert. Aber nur für Lodge-Gäste. Wir sind auf dem Campingplatz und müssen uns selbst versorgen. Natürlich könnten wir auch zum Essen gehen. Tun wir aber nicht.
Die Aussichtsplattform neben der Bar nehmen wir gerne in Anspruch. Unser Campingplatz bietet zwar auch einen tollen Ausblick. Aber der beste Platz zum Beobachten der Tiere auf der gegenüberliegenden Flussseite ist neben der Bar. Als erstes taucht Herde Elefanten auf, dann Büffel, dann weitere Elefanten. Hippos kommen nicht in Sicht. Die grasen vielleicht gerade auf dem Rasen Richtung Campingplatz, solange der noch unter Wasser steht... Die Ausflugsboote fahren zügig vorbei. Scheinbar sehen sie die Tiere vom Fluss aus nicht hinter dem hohen Schilf.
Flamingo-förmige Servietten und Nachbarn aus der Schweiz
Nebenan werden die Tische im Lokal fürs Dinner eingedeckt. Die Servietten werden zu Flamingos gefaltet und in die Gläser gesteckt. Edel edel! Aber nicht so ganz unsere Welt, wie wir später feststellen werden. Bevor sich die Dinner-Gäste einfinden, gehen wir zu unserem Platz zurück. Füße waschen können wir uns heute Abend wohl sparen. Am Rasen herrscht immer noch Land unter.
Auf dem Nachbarplatz sind zwei Paare aus der Schweiz in eine angeregte Unterhaltung vertieft. Also trifft man die Eidgenossen nicht nur im Etosha Nationalpark an, wie die Schweizer Familie vermutet hat, die wir immer wieder getroffen haben. Um 20 Uhr schaut die Security vorbei und ermahnt uns, das Auto gut abzuschließen und keine Wertsachen offen herumliegen zu lassen.
Konzert aus Naturgeräuschen
Die Geräuschkulisse erinnert uns an Dans Mavunje Camp: Ein Konzert aus zirpenden Grillen und anderen Naturgeräuschen – immer wieder lautstark übertönt von grunzenden Hippos. Gelegentlich mischt sich Musik aus der Bar in die akustische Naturkulisse. Wir sind nach dem langen Tag zu müde, um noch am sozialen Leben in der Mahangu Lodge teilzunehmen und beschließen den Abend auf unserem Campingplatz unter einem grandiosen Sternenhimmel.