Rundu - Irrfahrt durch einen Außenbezirk
Nach Hähnchen mit Pommes Frittes und Cola bei KFC fühlen wir uns wieder besser. Nicht unbedingt satt und zufrieden, aber wenigstens satt. So ertragen wir das Verkehrschaos besser als mit leerem Magen. Mit einem Navi, das uns in die richtige Richtung lotst, wäre es natürlich noch erträglicher. Unser Navi entscheidet sich leider für die falsche Richtung, hat dann aber sofort einen Vorschlag parat, wie wir aus der Stadt raus kommen, ohne umdrehen zu müssen. Das kommt uns sehr entgegen. Im Kreis gefahren sind wir vorher schon lange genug.
Irgendwann geht die gut ausgebaute Teerstraße in eine Gravelroad über. Wir vermuten eine Baustelle. Kann ja mal vorkommen. Es ist keine Baustelle. Die Piste wird immer schlechter und die Umgebung wird immer ärmlicher. Wir sind in einem Außenbezirk gelandet. In einer Millionenstadt würde man von „Township" reden. Wellblechhütten, Kraals, Müllhalden. Extreme Armut. Menschen vor den Hütten und auf der Straße.
Die meisten Menschen nehmen uns gar nicht zur Kenntnis. Andere wirken neugierig-überrascht oder amüsiert. Ihnen ist vermutlich klar, dass wir uns verfahren haben. In einer der Schulen ist gerade der Unterricht zu Ende. Dutzende von Kindern strömen Richtung Straße. Einige winken, viele lachen. Aber auch hier interessieren wir die meisten gar nicht. Wir sind froh, dass um uns herum scheinbar alle so entspannt sind. Wir sind es nicht. Die Straße ist mit Schlaglöchern übersäht und teilweise auch extrem sandig. Wir kommen an einem Taxi vorbei, dessen Fahrer gerade einen Reifen aufpumpt, während der Fahrgast ungeduldig auf die Uhr schaut. Vielleicht fühlt er sich genauso unwohl wie wir. Wir sind froh, als wir nach einer gefühlten halben Ewigkeit wieder auf der Hauptstraße sind und eine Welt hinter uns lassen können, in die es uns zum Glück nur kurz verschlagen hat.
Auf der weiteren Fahrt bietet sich uns wieder das gewohnte Bild von Afrika: Kraals. Frauen, die Wasser, Holz oder Stroh auf dem Kopf transportieren. Kaum Autos. Die Landschaft wird grüner und die Vegetation dichter, mit vielen Bäumen. Ab der Abzweigung zur Mahangu Lodge fahren wir nur noch durch Ortschaften. Die Gegend ist sehr dicht besiedelt. Auch auf der Straße ist wieder deutlich mehr los. Es sind auch deutlich mehr Autos unterwegs.
Scheinbar ist die touristische Erschließung des Caprivi Strips (Sambesi Region) seit 2013 weit fortgeschritten. Die Nationalparks im Caprivi (Sambesi Region) sind auf jeden Fall einen Besuch wert.