Swakopmund – Irrfahrt für ein neues Navigationsgerät
Am 25.09.2015 brechen wir am frühen Morgen zum 400 km entfernten Wüstenquell auf. Die Landschaft erinnert uns anfangs ein wenig an den Südwesten der USA. Allerdings stehen da keine Oryxe unter Bäumen oder vor Dünen. Kurz nach 10 Uhr passieren wir den Wendekreis des Steinbocks. Natürlich posiere ich wieder neben dem Schild. Schließlich bin ich im Sternzeichen des Steinbocks geboren. Da ist dieses Foto einfach Pflicht.
Am Gaub Pass parkt ein Reisebus am Straßenrand. Die Insassen vertreten sich scheinbar gerade die Beine in der Schlucht, die wir etwas spektakulärer in Erinnerung haben. Im Swakop District kommen wir kurz in den Genuss einer Teerstraße. Die Freude verfliegt ganz schnell, als wir ein Schild sehen, das für die nächsten 20 km Kurven ankündigt. Und schon sind wir wieder auf einer landesüblichen Gravel Road.
Die landschaftlich reizvolle Umgebung mit dunklen Felsen entschädigt anfangs für den mangelnden Fahrkomfort. Leider wird die Umgebung bald wieder öde und trostlos. In Deutschland wäre die C14 sicher eine viel befahrene Autobahn. In Namibia ist nur ein Bruchteil der 2,5 Millionen Einwohner motorisiert. Und so sind wir die meiste Zeit fast allein auf einer der Hauptverbindungsstrecken des Landes unterwegs.
Lunch im Auto
Pünktlich zur Mittagszeit erreichen wir Swakopmund. Für ein Foto von den Dünen nehmen wir uns heute keine Zeit. Bei Wolken und Küstennebel macht sich das eh nicht so gut. Außerdem haben wir noch eine lange Fahrt vor uns und brauchen dringend ein neues Navi, weil unser Gerät endgültig den Geist aufgegeben hat.
Dank Stadtplanausschnitt auf unserer Landkarte und guter Beschilderung finden wir mühelos zu Superspar. Als wir aus dem Auto steigen, pfeift uns ein eiskalter Wind durchs Hemd. Leider gibt es im Supermarkt keinen Imbiss. Also essen wir unseren Lunch aus der Deli-Theke im Auto und beobachten das bunte Treiben auf dem Parkplatz.
Mit Navi wäre es einfacher
Anschließend fragen wir in einem kleinen Elektronikgeschäft, wo man hier ein Navi kaufen kann. Die junge Verkäuferin ist sehr bemüht, hat aber sichtlich Probleme, den Weg in unserem Stadtplan einzuzeichnen. Natürlich verfahren wir uns wieder hoffnungslos. Wir brauchen wirklich dringend ein Navi. Das Verkehrschaos macht es natürlich nicht besser und bei mir liegen langsam die Nerven blank. Das empfohlene Geschäft hat auch kein Navi. Der Verkäufer verweist auf CYMOT, ein Sportartikelgeschäft, das wir zu Fuß erreichen können. Hier bekommen wir nicht nur ein neues Navigationsgerät für unser Auto, sondern auch ein wirksames Insekten-Repellent, das wir am Abend auch gut brauchen können.
It’s Friday – You must smile!
Der Tag ist gerettet. Die Stimmung ist wieder gut – auch bei dem jungen Mann an der Tankstelle, der mich beim Bezahlen mit großen Augen anschaut und ganz verwundert ausruft: „Oh my God! 10.000 $!" Wahrscheinlich schaue ich genauso verwundert wie er. Denn er korrigiert sich sofort mit einem breiten Lächeln: „1.000 $ - Joking ! It’s Friday! You must smile!" Als Urlauber verliert man halt jegliches Zeitgefühl. Da ist jeder Tag wie Freitag oder Wochenende.