Rundu – Rustikales Camp am Okavango abseits vom Verkehrschaos
Nach der langen Fahrt mit sehr geringem Verkehrsaufkommen kommt uns der Verkehr in Rundu um 16 Uhr absolut chaotisch vor. Fußgänger laufen über die Straße, ohne auf Autos zu achten.Autofahrer achten nicht auf andere Autos. Und wir mittendrin. Deshalb haben wir uns auch auf den Campingplatz der Riverside Lodge einquartiert, die 2,7 km von Rundu entfernt liegt.
Schicke Empfangsdame und fast nur einheimische Gäste
Die junge Frau an der Rezeption trägt ein schickes Kleid, Schmuck und Make-Up und Sandalen mit leichten Plateausohlen in Leoparden-Look. Die Klimaanlage läuft auf Hochtouren. Im Besucherregister sind die Europäer zum ersten Mal in der Minderheit. Die meisten Gäste stammen aus Namibia und Südafrika, einige aus Zimbabwe. Auf dem Platz gegenüber kommen drei Männer in Arbeiterkleidung mit Signalwesten an. Außer zwei Englisch sprechenden Männern, die einige Male an unserem Platz vorbei laufen, könnten wir hier die einzigen Weißen sein.
Rustikale Duschen und ein undichter Gartenschlauch
Die Duschen sind ziemlich rustikal und ich treffe gleich auf zwei Frauen, die sich gerade umziehen. Die Klotüren lassen sich mal wieder nicht absperren, aber das sind wir mittlerweile schon gewöhnt. Aus einem undichten Schlauch an einem freien Platz spritzt Wasser. Die Lodge liegt direkt am Okavango, Wassermangel sollte hier also nicht herrschen.
Der Okavango ist hier nicht sehr breit und sieht eher unspektakulär aus. An einigen Stellen sehen wir Menschen beim Angeln. Wir sind nach der langen Fahrt ziemlich erschöpft und lassen den Abend ruhig ausklingen.
Moskito im Zelt
Um 4:30 werden wir von einem beunruhigenden Summen geweckt. Wir haben einen Moskito im Zelt, der natürlich nicht auffindbar ist. Dank Malarone sollte uns das nicht zu sehr beunruhigen, aber natürlich stört es trotzdem. Manfred kann den lästigen Plagegeist erst um 6 Uhr unschädlich machen.
Geräuschkulisse am Morgen
Ab 5:30 Uhr summen auch andere Insekten – allerdings außerhalb des Zelts. Frösche fangen zu quaken an und Vögel zwitschern. Zwischendurch gibt immer wieder ein Vogel einen einzelnen Pfeifton von sich. Unter die Naturgeräusche mischt sich kurz ein vertrautes Geräusch, das in dieser Umgebung fremd anmutet: Glocken. Daheim gehören sie zum Alltag, in Afrika hören wir sie zum ersten Mal, obwohl sich 80-90 % der Bevölkerung zum christlichen Glauben bekennen.
Außerdem hören wir noch ein seltsames Geräusch, das wir zunächst nicht einordnen können. Es wird durch einen Rasensprenger verursacht, der regelmäßig gegen ein großes fest installiertes Zelt spritzt. Das nächste Geräusch hat wieder eine natürliche Ursache. Eine große Schar Perlhühner läuft über unseren Platz. Wir genießen die natürliche Geräuschkulisse und können es kaum glauben, dass wir hier nur 3 km von Rundu entfernt sind.