Bwawata Nationalpark –
Der Schrecken sitzt tiefer als wir dachten
Der Schrecken sitzt tiefer als wir dachten
Am 10.10.2015 brechen wir um 7:50 Uhr zu einem weiteren Game Drive im Bwawata Nationalpark auf. Auf der Grünfläche neben der Mambwa Lodge sitzen 30-40 Marabus, einige fischen am Fluss. Der Tag fängt gut an! Vor Horseshoe sehen wir eine große Büffelherde aus dem Fluss zurück in den Wald gehen. Nur will Manfred nicht weiter fahren.
Der Schrecken der Anfahrt mit der Elefantenherde an der Piste vom Vortag und das Steckenbleiben hinter Horseshoe im Oktober 2013 mit der anschließenden Beinah-Kollision mit einer weiteren Elefantenherde sitzen tiefer als erwartet. Wir drehen um. Trotz Büffel. Die haben wir auch in der Buffalo Core Area gesehen. Und im Chobe Nationalpark in Botswana gibt es auch welche.
Später komme ich zu der Erkenntnis, dass wir 2013 scheinbar an einer kritischen Stelle stecken geblieben sind - nicht nur was die Piste betrifft. Büffel reagieren zwar gelassen auf Autos, solange keiner aussteigt. Sobald ein Mensch das Fahrzeug verlässt, wird es gefährlich. Büffel greifen ohne jegliche Vorwarnung an. Und scheinbar gibt es hier reichlich davon.
Wir hätten auch keine Chance gehabt, einen Löwen oder Leoparden zu entdecken, wenn sich irgendwo einer versteckt gehalten hätte. Geschweige denn rechtzeitig ins Auto zu flüchten, wenn das Raubtier plötzlich auf uns zu gerannt wäre. Allerdings jagen Löwen nicht in der Mittagshitze, sondern liegen den ganzen Tag entspannt im Schatten.
Also hören wir auf, uns solche Horror-Szenarios vorzustellen und halten lieber nach weiteren Tieren Ausschau. Der Leopard ist natürlich auch heute wieder nicht zu sehen. Das haben wir auch nicht ernsthaft erwartet. Ein paar Antilopen kommen in Sicht, ein Pavian am Fluss. Ein roter Vogel fliegt leider weg. Ein anderer Vogel bleibt sitzen. Aber nur, bis das Game Drive-Fahrzeug hinter uns auf die Hupe drückt. Der Fahrer fährt keine Touristen spazieren, sondern Kollegen in Uniform, die es scheinbar eilig haben. Weitere Fotomotive kommen nicht mehr in Sicht. Und so fahren wir um 9:15 Uhr ziemlich frustriert Richtung Kongola und Dan’s Mavunje Camp.