Löwenrudel wird aktiv neben Piste - Dia-Faszination-Natur-Afrika

Chobe Nationalpark - Elefanten bei Sonnenuntergang
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Okaukuejo – Das Löwenrudel am Straßenrand wird aktiv
Am 30.09.2015 stehen auf dem Rückweg zum Okaukuejo Camp am Straßenrand drei Autos. Sonst ist nichts zu sehen. Wir fahren langsam heran und stellen uns hinter das letzte Fahrzeug. Unter einem Baum neben der Piste liegt ein Löwenrudel. Nebeneinander, teilweise halb aufeinander. Und schläft. Ein Tier reckt eine Pfote im Schlaf in die Luft. Ein Bild für Götter! Noch besser als die Springbocks, die zwischen den zwei Bäumen quer über die Piste gestanden sind. Heute ist scheinbar unser Tag. Wir sind im richtigen Moment am richtigen Ort.

Nur tut sich bei den Majestäten nicht viel. Löwen ruhen ziemlich viel, meistens den ganzen Tag. 17:30 Uhr. Um 19 Uhr ist es dunkel. Da müssen wir am Okaukuejo Camp zurück sein. Keine Ahnung, wie weit das noch weg ist. Aber solange die anderen stehen, bleiben wir auch da. Als ich den Schraubverschluss einer Mineralwasserflasche öffne, hebt eine der Löwinnen kurz den Kopf. Nichts zu sehen. Also legt sie sich wieder hin, bevor ich die Kamera hoch heben kann. Die interessieren wir gar nicht ! Vielleicht auch gut so. Die beiden Rhinos neben dem Auto reichen fürs erste.

Ein weiteres Auto kommt an. Der Fahrer entdeckt die Löwen, hebt erfreut den Daumen und bleibt stehen. Die Löwen registrieren den Neuankömmling nicht und schlafen weiter. Ab und zu wackelt eines der Tiere mit den Ohren. Gelegentlich nehmen wir weitere kleinere Bewegungen wahr. Alles im Schlaf. Die Augen bleiben geschlossen.
Die Löwen werden aktiv
Uns läuft die Zeit davon. 17:50 Uhr. Noch eine Stunde bis Sonnenuntergang. Endlich. Die erste Löwin wacht auf. Hebt den Kopf. Schaut. Und legt sich wieder hin. Wir warten weiter. Endlose Minuten verstreichen.

Die Löwin von vorhin hebt wieder den Kopf. Diesmal kommt auch der Oberkörper hoch. Dann putzt sie sich ausgiebig die Tatzen. Zwischendurch ein herzhaftes Gähnen. Ich bediene die Videokamera, Manfred fotografiert. Das gibt tolle Aufnahmen – auch wenn ich mit der Videokamera noch nicht richtig umgehen kann. Aber wir können hier nicht umdrehen. Also wird’s halt kurz ein wenig stressig. Aber das ist kein Vergleich zum Stresspegel, der uns am nächsten Abend erwartet. Beim Löwenrudel herrscht kein Stress. Ein weiteres Weibchen wird wach, dann noch eines.

Die erste Löwin steht auf, dehnt sich ausgiebig. Das haben wir auch noch nie gesehen! Die Löwin geht weg. Ohne uns auch nur eines Blickes zu würdigen, schreitet sie von dannen und entschwindet in der Savanne. Die nächste Löwin steht auf, dehnt sich ausgiebig und folgt ihrer Artgenossin. Auch ohne einen Blick in unsere Richtung zu verschwenden. Eine Löwin nach der anderen wird wach, vollzieht ihr Aufwach-Ritual, dehnt sich und verschwindet in der einsetzenden Dämmerung.

Am Ende wird der Pascha wach. Sieht, dass sein Rudel bereits aktiv ist. Putzt sich. Gähnt ausgiebig. Sein ramponiertes Gebiss lässt auf ein bestimmtes Alter schließen. Der Jüngste ist das scheinbar nicht mehr. Aber er hat noch einen beachtlichen Harem. Sechs Weibchen. Alle Achtung!
Die Majestät erhebt sich und folgt seinen Mädels. Die Show ist vorbei. Wir sind total begeistert. Der Italiener, der als letzter angekommen ist, hebt noch einmal den Daumen, bevor er los fährt. Der ist scheinbar noch aufgeregter als wir. Vielleicht hat er heute zum ersten Mal Löwen gesehen oder zum ersten Mal aus der Nähe.
Bei uns ist es nicht das erste Mal. Aber es ist etwas ganz Besonderes. Wir können unser Glück kaum fassen. Natürlich haben wir ständig die Bilder von 2013 im Kopf. Und natürlich ist uns auch klar, dass wir nicht genau dasselbe wieder erleben werden wie beim ersten Mal. Siehe Olifantsbad. Dafür sehen wir beim zweiten Mal viel Neues. Und im ersten Moment würden wir sagen: Es ist noch besser als beim ersten Mal. Und es soll sogar NOCH besser werden.

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